Wohnen im Alter: Gut geplant wohnt es sich besser

Ältere Menschen leben sehr gerne in ihren eigenen vier Wänden. Die Wohneigentumsquote ist, gemäss Bundesamt für Statistik, in der Bevölkerungsgruppe zwischen 65 und 75 Jahren am höchsten. Zumal die Wohnzufriedenheit bei älteren Eigenheimbesitzern hoch ist, ziehen sie in fortgeschrittenem Alter auch nicht gerne aus ihren vier Wänden aus. Dies gilt nicht nur für den Umzug in ein Alters- oder Pflegeheim, sondern auch für den Bezug einer Mietwohnung. Allerdings ist der Besitz einer Eigentumswohnung oder eines Hauses im Seniorenalter nicht immer eine sorglose Angelegenheit. Sich verändernde körperliche, wie auch finanzielle Fähigkeiten und Möglichkeiten, können die Eignung von Wohneigentum im Alter einschränken. Daher ist es lohnenswert, sich mit der Wohnsituation für die Zeit nach der Pensionierung frühzeitig zu befassen.

Wohneigentum ist im Alter sehr beliebt
Bezieht man sich auf die Zahlen des Bundesamtes für Statistik, fällt die Beliebtheit von Wohneigentum bei Senioren sofort auf. Während die Wohneigentumsquote in der Schweiz für die Gesamtbevölkerung bei rund 40 % liegt, beläuft sie sich für Menschen im Alter zwischen 65 und 75 Jahren auf 55 %. Eine Studie der ZHAW attestiert im Eigenheim lebenden älteren Menschen zudem eine hohe Zufriedenheit mit der Wohnsituation bei gleichzeitig geringer Bereitschaft für eine Veräusserung der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses. Einerseits erhöht sich die emotionale Bindung ans Eigenheim, je länger dieses bewohnt wird. Andererseits gibt es auch rationale Gründe, gerade auch das Fehlen eines in der Nähe liegenden passenden alternativen Wohnangebots. «Im Alter möchte man möglichst am gleichen Ort beziehungsweise im gleichen Quartier und im gleichen sozialen Umfeld wohnhaft bleiben», weiss Prof. Dr. Gabrielle Wanzenried, Fachhochschulprofessorin an der «Haute École d’Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud». Zudem kann ein Umzug höhere Wohnkosten nach sich ziehen.
 
Die eigenen vier Wände haben nicht nur Vorteile
Finanziell eng kann es jedoch auch beim Verbleib in den eigenen vier Wänden werden. Mit dem Eintritt in den Ruhestand sinkt in der Regel das Einkommen, womit die Wohnkosten, im Verhältnis zum Einkommen, steigen. Besteht gleichzeitig noch ein Hypothekarkredit, können Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den Tragbarkeitskriterien der Banken auftreten. Darüber hinaus bedingt die aufwändige Pflege der Umgebung des eigenen Hauses eine gute körperliche Fitness. Darüber hinaus kommen im Eigenheim, mit zunehmenden körperlichen Gebrechen, den Alltag erschwerende Hindernisse zum Vorschein. Schlussendlich ändern sich die Wohnbedürfnisse auch in Bezug auf den Wohnraumbedarf.

Alternativen zum Eigenheimbesitz rechtzeitig prüfen
Somit empfiehlt es sich für Eigenheimbesitzer, sich rechtzeitig Gedanken zur Wohnsituation im Alter zu machen. Diese Überlegungen sollten dann auch über die Finanzen hinaus gehen. «Die Trennung von einem zu gross gewordenen Haus mit Umschwung, inklusive dem über die Jahre angesammelten physischen und emotionalen Ballast, kann eine grosse Erleichterung sein», so Gabrielle Wanzenried. Wesentlich ist ausserdem, das Interesse an der Liegenschaft mit den Nachkommen abzuklären. Nicht immer wollen die Kinder die Immobilien ihrer Eltern übernehmen. Soll im Alter ein Umzug an einen anderen Wohnort erfolgen, ist dieser bei guter Gesundheit auch noch einfacher zu bewerkstelligen.
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Alternde Menschen sind wie Museen: Nicht auf die Fassade kommt es an, sondern auf die Schätze im Innern.
Jeanne Moreau
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